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  • Fahren in der Dunkelheit

    Es ist soweit. Ich bin süchtig.

    Radfahren ist meine Droge geworden. Durch den Wind fahren, neue Orte erkunden, andere Dinge sehen. Das alles auf dem Rad und möglichst ohne Ende. Ob mal schneller oder ohne Blick auf das Tempo. Und sehr gern sehr viel länger. Die 300km der Mecklenburger Seen Runde waren meine längste Fahrt dieses Jahr. Und vermutlich wird keine längere dazu kommen, aber wohl noch mindestens eine 200+km Fahrt. Trotzdem—oder gerade deswegen—möchte ich aber im nächsten Jahr mal die 400km in Angriff nehmen. Oder eventuell auch ein 600er Brevet.

    Da ich bei der MSR inkl. Pausen 13h unterwegs war, hieße dass, dass ich für weitere 100km weitere 4h einplanen sollte. Das ist grob geschätzt, und es könnten weniger sein, aber mit mehr Zeitpuffer erscheint es aus der heutigen Perspektive erstmal nicht verkehrt! Damit wäre ich dann 17h auf dem Rad unterwegs. Es gibt Tage im Jahr, die soviel Stunden Sonnenlicht bieten. Aber realistisch betrachtet würde ich bei solchen Distanzen Teilstrecken in der Nacht zurücklegen müssen. Bei 600km wäre ich bei ca. 21-24h Fahrtzeit!

    Also! Nachtfahrt. In der Stadt ist mit das sehr vertraut. Kein Problem, nix Besonderes. Aber über Land? Nie gemacht. Deshalb habe ich mich an einem Freitag Abend im Juni um 21:00 Uhr aufs Rad geschwungen und bin losgefahren. Meine Frau wusste, dass ich spätestens gegen 23 Uhr wieder da sein würde. Ich suchte mir eine mir sehr bekannte Strecke im Norden Berlins raus und fuhr los. Der Sonnenuntergang war für ca. 21:30 Uhr angesetzt.

    So sah er aus:

    Ich fuhr also gen Wandlitz durch Schönerlinde und Basdorf. Ich habe gutes Licht am Rad von Busch & Müller (Link zu Bike Discount, kriegt man aber auch über Amazon etc.), Trotzdem wollte ich versuchen v.a. auf den Radwegen zu fahren, einfach um sicherer unterwegs zu sein. Ich konnte einfach noch nicht abschätzen wie rücksichtsvoll die Autos bei Dämmerung unterwegs sein würden.

    Im Wald

    Zwischen Wandlitz Richtung Bernau gibt es einen guten Radweg. Der führt am Wald entlang (in dem u.a. der Lipnitzsee liegt). Es gibt allerdings ein Stück, wo der Weg sich von der Straße entfernt und komplett, allein im Wald verläuft. Unbeleuchtet.

    Das fühlte sich schon dann zum ersten Mal etwas anders an. Auf Strava liest man ab und an von Begegnungen mit Wildschweinen. Und da kamen mir schon ein paar Vorstellungen… Aber nix ist passiert!

    Es war tatsächlich so schön und ruhig im Wald, dass ich meinen Freilauf gar nicht surren lassen wollte. Hätte es doch diese wunderbare Stille gestört!

    Nach Bernau und weiter

    Bei der Einfahrt nach Bernau war eine unerwartet lange Schlange am McDonald‘s Drive-In. Macht man das am Freitagabend so in Bernau?!

    Ansonsten war da ein größeres Fest, mit Karussels und penetranter, lauter Musik. Und Besoffenen. Also zügig durch gerollt.

    Nach Bernau führt neben der B2 ein feiner Radweg lang.

    Der nach einer Kurve plötzlich im Nichts endet! Ich kannte das bereits, dadurch war das relativ gefahrlos und ich musste mich nur dieser Tatsache überzeugen (hätte ja sein können, dass sie den mal fertig bauen…). So trug ich dann man Rad durch den Graben rüber auf die Straße und fuhr weiter Richtung Schwanebeck.

    Auf dem Weg dorthin quakten die Frösche, und hüpften vor mir auf dem (dort wieder befahrbaren) Radweg entlang.

    Die obligatorische Katze und den unerwarteten Marder sah ich dann auch noch am Ortseingang.

    Die Sonne war mittlerweile weg.

    Die Tour führte dann über Karow heimwärts und ich war glücklich und müde als ich zu Hause ankam.

    Abschließend kann ich feststellen, dass meine Sitzposition bei der Dunkelfahrt noch deutlich angespannter war, als sonst. Einfach durch das Ungewohnte. Die Zeit und die Kilometer gingen auch schneller vorbei als sonst. Somit erscheint mir Nachtfahrten (wenn es dabei bleibt?!) auch als gescheites Mittel um längere Strecken zu überwinden. Man schaut evt. nicht so oft auf den Tacho?

    Gerne wieder und gerne noch länger durch die Nacht. Das war ein feiner Einstieg.

    → 10:13 PM, Jun 10
  • Nachtrag zur MSR Zeit

    Ich schrieb bei meinem MSR Bericht, dass meine reine Fahrtzeit 9h irgendwas betrug, und die Gesamtzeit unter 13h lag, dass aber ja nur die 9h zählen würden…

    Ich habe mittlerweile gelernt, dass es beim Brevetfahren genau anders herum ist. Es geht darum die Gesamtzeit minimal zu halten und die Pausen entsprechend kurz zu machen.

    Also: Wieder was gelernt 😉

    → 10:58 PM, Jun 9
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